Denn allein zwischen Juli 2021 und Juli 2023 wurden in Peru 106 Minister und Ministerinnen ausgewechselt – und das bei einem Kabinett mit nur 18 Ministerposten! Jede Woche gibt es Rücktritte und Skandale. Dieses Chaos kann für die indigenen Völker Amazoniens gefährlich werden. Deshalb ist es für uns wichtig, strategisch vorzugehen und unsere Partner und Partnerinnen durch Allianzen stark zu machen – für die Menschen, ihre Dörfer und ihren Regenwald!
Mehr als zwei Jahre verhandelte Chance-Projektleiterin Elizabeth intensiv mit dem Kulturministerium, das für den Schutz indigener Gemeinschaften zuständig ist. Dreimal wurden die Minister in dieser Zeit ausgewechselt. Doch Elizabeth blieb am Ball. Durch Beharrlichkeit gelang es ihr dafür zu sorgen, dass jeder neue Minister die Gespräche fortsetzte. Dabei ging es um nichts anderes als die Zukunft der Yanesha. Viele Male musste Elizabeth kurzfristig mit Vertreter:innen des indigenen Volkes nach Lima reisen. Oft rief die Staatssekretärin an und bat schon für den Folgetag um einen Termin. Dann musste Elizabeth ihre Arbeit unterbrechen und sofort die beschwerliche, zehnstündige Fahrt über die Anden antreten, um im Ministerium erscheinen zu können.
Durchbruch beim Minister Jetzt ist es endlich geschafft! Das Kulturministerium, das Yanesha-Volk und unsere Partnerorganisation haben ein Kooperationsabkommen unterzeichnet. Das ist ein kleines Wunder, denn nach über zwei Jahren hatten wir die Hoffnung fast aufgegeben.
Warum das Abkommen so wichtig ist Mit dem Abkommen ist es gelungen, den letzten Yanesha-Dörfern noch mehr staatlichen Schutz zukommen zu lassen. Es erkennt aber auch die Bemühungen unseres Yanesha-Kulturprogramms an, das von großer Bedeutung für die Identität und das Selbstwertgefühl der Menschen ist, die so der Diskriminierung entgegentreten können.
Das Abkommen ist auch deshalb so bahnbrechend, weil damit unser großes Ziel immer näher rückt: die Anerkennung des Yanesha-Volks mit seiner uralten Kultur und Sprache als kulturelles Erbe der peruanischen Nation. Denn auf diese Weise können die Yanesha nach über 100 Jahren Vertreibung und Unterdrückung für ihren Überlebenskampf ausgezeichnet werden. Ihre letzten Dörfer werden gestärkt und nicht zuletzt legen wir so den Grundstein für nachhaltigen Dorftourismus, der Arbeitsplätze schafft, Armut bekämpft und den Regenwald bewahrt.
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